Unter Derivaten werden im weitesten Sinne Finanztermingeschäfte verstanden, deren Preise abhängig sind von den Kursschwankungen, aber auch von den Preiserwartungen anderer Investments. Wichtig dabei ist, dass Derivate so konstruiert sind, dass die einzelnen Preisschwankungen überproportional nachvollzogen werden.
Die Basiswerte, auf die sich Derivate beziehen, können sehr unterschiedlicher Art sein, so gibt es Zinsderivate, bei denen beispielsweise nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne eine Zahlung erfolgt, wenn ein bestimmter Referenz-Zinssatz über- bzw. unterschritten wurde. Ebenso gibt es Derivate, die sich auf die Preis- oder Kursentwicklung von Rohstoffen oder Lebensmitteln beziehen und Derivate auf Wertpapiere (Aktien, Anleihen).
Unterschieden wird dabei zwischen sogenannten unbedingten Termingeschäften (Forwards, Futures), bei denen bei Fälligkeit die Vertragspartner die Vertragspflicht erfüllen müssen, es also zum Kauf, Verkauf oder Tausch der entsprechenden Wirtschaftsgüter kommt und den bedingten Termingeschäften (Optionen), bei denen nach Ablauf entschieden werden kann, ob man die Option wahrnimmt oder aber verfallen lässt.
Handel mit Derivaten
Derivate werden an Terminbörsen, aber auch außerbörslich gehandelt. Derivate sind meist hoch spekulativ, man kann damit in kurzer Zeit sehr viel Geld verdienen, aber auch verlieren. Für Privatanleger gilt es darüber hinaus zu beachten, dass die Preisbildung bei Derivaten oft nicht unmittelbar – anders als etwa bei dem Wert von an der Börse gehandelten Aktien – nachvollziehbar ist, da in die Berechnung verschiedene Parameter, wie z. B. die Restlaufzeit entscheidend miteinfließen.
Gut geeignet sind Derivate zur Absicherung eines im eigenen Besitz befindlichen Papiers gegen künftige Preisschwankungen, indem man es per Termin verkauft bzw. durch eine Option gegen den Preisverfall absichert.